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Kleieflechte (Schwitzpilz) loswerden

Von Dr. Robert Kasten
Schwitzpilz loswerden
Kleiepilzflechte behandeln

Die Kleieflechte zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen überhaupt. Hier erfahren Sie, was die Ursachen der Schwitzpilz-Erkrankung sind und was Sie dagegen tun können.

Welche Ursachen hat die Kleieflechte?

Die Kleieflechte tritt bei einer Überbesiedlung der Haut mit dem Hefepilz Malassezia furfur auf. Dieser kommt bei fast jedem Menschen im Bereich der Haarfollikel, besonders auf der Kopfhaut vor, jedoch meistens ohne Symptome hervorzurufen.

Warum die Pilze sich bei manchen Menschen vermehren und zu einer Hauterkrankung führen und bei anderen nicht, ist nicht eindeutig geklärt.Wenn man intensiv Sport macht, fettende Cremes verwendet, stark schwitzt (z.B. im Sommer) oder an bestimmten Grunderkrankungen, z.B. Zuckerkrankheit, Schilddrüsenerkrankung,  leidet, wird die Vermehrung des Pilzes auf der Haut begünstigt. Dies gilt auch für Patienten, deren Immunsystem z.B. durch Einnahme bestimmter Medikamente geschwächt ist. Auch wenn sich die Talgzusammensetzung ändert, zum Beispiel in Streßphasen, kann sich der Hautpilz stärker vermehren.
Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen tritt die Kleieflechte häufiger auf.


Welche Symptome weisen auf eine Kleieflechte hin?

Die Kleieflechte betrifft vor allem diejenigen Bereiche des Oberkörpers, die besonders reich an Talgdrüsen sind, nämlich die Brust- und  die Rückenmitte. Aber auch die Schultern, die Arme und der Nackenbereich können betroffen sein.
Typische Symptome stellen bräunliche, teils zusammenfließende schuppige Flecken auf normaler Haut, dar wodurch ein landkartenartiges Hautbild entstehen kann. Selten verspüren die Patienten einen leichten Juckreiz. 
Wenn die Haut im Sommer durch das Sonnenlicht gebräunt wird, erscheinen die betroffenen Hautflecken hell (Hypopigmentierung) und die umliegende Haut wird dunkler. Diese Ausprägung der Kleienpilzflechte wird Pityriasis versicolor alba genannt.
Im Winter hingegen kann der Pilz durch Bildung eigener Pigmente zu rötlich-bräunlichen Hautflecken führen führen (Hyperpigmentierung). Man spricht dann von Pityriasis versicolor rubra.
Der Pilz produziert eine Substanz, die wie ein Sonnenschutzmittel wirkt.  Diese verhindert, dass unsere Pigmentzellen in der Haut Melanin produzieren, das für die Bräunung der Haut verantwortlich ist. Außerdem werden die Hautareale durch die Pigmentierung des Pilzes vor der UV-Strahlung geschützt.
Wie wird die Kleieflechte diagnostiziert?

Ihr Facharzt für Dermatologie wird die Kleieflechte anhand der  Anamnese und des klinischen Bildes sowie der Untersuchung mit seinem Dermatoksop diagnostizieren. Fast immer kann man die Kleieflechte  so von anderen Erkrankungen mit einem ähnlichen Erscheinungsbild (z.B. Weißfleckenkrankheit, Röschenflechte) unterscheiden.

Beim Bestreichen der Hautveränderungen mit einem Holzspatel, kann ihr behandelnder Arzt eine typische Schuppung erkennen.

Gegebenenfalls kann Ihr Dermatologe seinen Verdacht auf die Kleieflechte mithilfe eines Lichtmikroskops absichern. Dazu wird ein Tesafilmstreifen fest auf die Haut gedrückt, sodass einige Hautschuppen anhaften. Die Hautschuppen werden eingefärbt und unter dem Lichtmikroskop betrachtet. Dort erscheinen die Pilzzellen als in Haufen angeordnete kreisförmige Sporen und kurze Pilzfäden.
Man kann zur Untersuchung der Haut noch eine spezielle Untersuchungslampe (Woodlicht-Lampe) verwenden, welche Schwarzlicht abstrahlt. Die betroffenen Hautveränderungen stellen sich unter diesem Licht gelblich-grün dar. 
In der Praxis werden diese Methoden jedoch kaum verwendet, da die Diagnose über das klinische Bild mit typischem Befallsmuster gestellt werden kann.

 

Wie kann die Kleieflechte behandelt werden?


Die Kleieflechte ist eine Hauterkrankung, die sehr gut behandelbar ist. Es gibt Lokaltherapien, die direkt auf die Haut aufgetragen werden und systemische Therapien, die als Tabletten eingenommen werden.

Zunächst wird mit einer örtlichen Behandlung begonnen. Dazu werden verschiedene Antipilzmittel (Antimykotika) eingesetzt. Häufig werden die Wirkstoffe Clotrimazol, Bifonazol, Econazol oder Ciclopirox eingesetzt.

Diese werden meistens in Form einer Creme benutzt, es gibt aber auch Shampoos oder Waschgels mit diesen Wirkstoffen.

Um Rückfällen vorzubeugen, sollte der Kopf in Form eines Shampoos immer mitbehandelt werden, da der Hefepilz vor allem im Bereich der Haarfollikel der Kopfhaut vorkommt. 
Wenn die Lokaltherapie nicht ausreichend wirksam ist, sollte eine Therapie mit Tabletten erfolgen. Diese enthalten entweder Fluconazol, Ketoconazol oder Itraconazol. Meist wird die systematische Therapie nur über einen kurzen Zeitraum von ca. 1 Woche verordnet.
Die Therapie kann manchmal langwierig sein und es kann Monate dauern, bis die Hautflecken verschwinden, obwohl der Pilzbefall bereits beseitigt wurde.

Oft ist es zudem sinnvoll, die Shampoos  und Duschgels vorbeugend  noch ein bis zweimal wöchentlich über 6-8 Wochen anzuwenden.



Was kann ich selbst gegen meine Kleieflechte tun?

Es gibt einige Risikofaktoren, die dazu führen können, dass die Kleieflechte auftritt oder dass sie sich nach erfolgreicher Therapie erneut ausbreitet. Hierzu zählt vor allem ein stärkeres Schwitzen.
Tragen Sie deshalb - besonders beim Sport - atmungsaktive Kleidung, so dass ein Hitzestau an der Haut vermieden wird. 
Nach dem Duschen sollten Sie sich gut abtrocknen, um ein feuchtwarmes Milieu an der Haut zu vermeiden. 
Es ist sinnvoll, beim Waschen der Kleidung einen Hygienespüler zu verwenden, damit dieser in der Kleidung verbliebene Pilzsporen entfernen kann.
Cremen Sie sich nach dem Duschen nicht mit fetthaltigen Cremes ein, sondern verwenden Sie eher Lotionen.

Literatur:

Karray M, McKinney WP. Tinea Versicolor. 2021 Aug 11. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan–. PMID: 29494106.

Gupta AK, Foley KA. Antifungal Treatment for Pityriasis Versicolor. J Fungi (Basel). 2015 Mar 12;1(1):13-29. doi: 10.3390/jof1010013. PMID: 29376896; PMCID: PMC5770013.
 

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