Aktinische Keratose stellen Frühformen des Plattenepithelkarzinoms der obersten Hautschicht dar. Man spricht von einem so genannten in situ Karzinom. Bis zu 15 % aller aktinischen Keratosen gehen in ein echtes Karzinom über. Deshalb ist es wichtig die Risikofaktoren für aktinische Keratose zu meiden und eine Therapie so früh wie möglich zu beginnen. Es handelt sich nicht, wie man früher angenommen hatte, um eine kosmetische Beeinträchtigung sondern um eine Frühform einer Hautkrebserkrankung.
Die Hauptursache für Aktinische Keratosen liegt in einer wiederholten UV Belastung um Beispiel durch Sonnenlicht. Das UV Licht führt zu einer Veränderung der Erbsubstanz (Mutation). Dies entsteht durch eine Verklebung von Thymidin-Anteilen der DNS (Desoxyribonukleinsäure). Wenn diese Verklebungen in einem Gen erfolgen, welches für,die Tumorunterdrückung verantwortlich ist, können Tumoren entstehen. Plattenepithelkarzinome der Haut werden durch das Tumorsuppressorgen p53 unterdrückt. Wenn dieser Genabschnitt durch UV-Licht verändert wird, können Zellentartungen und heller Hautkrebs entstehen.
Diese Veränderungen entwickeln sich meist langsam über Jahre. Allerdings kann sich bei Patienten, bei denen das Immunsystem geschwächt ist, in viel schnellerer Zeit Hautkrebs entwickeln. Eine Immunschwäche kann zum Beispiel durch Diabetes mellitus oder durch die Einnahme von immununterdrückenden Medikamenten bei Organtransplantationen entstehen.Die Entartung betrifft die Stachelzellen der obersten Hautschicht, der sogenannten Epidermis. Auf der zunächst gesunden Haut treten einzelne aktinische Keratosen auf. Dann bilden sich flächige Läsionen, die sich zu invasiven Karzinomen auswachsen können. In diesem Fall ist es meist sinnvoll das Karzinom operativ zu entfernen.
Um Risiken und eine Operation zu vermeiden, ist es notwendig den betroffenen Bereich rechtzeitig und frühzeitig zu behandeln. Leider ist es nicht möglich vorherzusagen, welche aktinische Keratose später zu einem invasiven Karzinom entwickeln wird. Deshalb sollten möglichst alle aktinischen Keratosen therapiert werden. In unserer Praxis in Mainz bieten wir zum Beispiel die photodynamische Diagnostik und die photodynamische Therapie an, die auch mit einer Laserbehandlung kombiniert werden kann. Bei der photodynamischen Behandlung erfolgt eine kurzzeitige Sensibilisierung der aktinischen Keratosen gegenüber rotem Licht. Während der Belichtung enstehen Sauerstoffradikale, die die aktinische Keratose angreifen. Weitere Behandlungsmöglichkeiten stellen die Vereisung (Kryotherapie) und die Chemokaustik dar. Aktinische Keratosen stellen eine chronische Erkrankung dar, die einer fortwährenden Beobachtung und einer wiederholten Behandlung bedürfen. Von besonderer Bedeutung ist der Lichtschutz der betroffenen Stellen. Denn auch dadurch kann das Auftreten von aktinischen Keratosen vermindert werden.