Dr. med. Robert Kasten, Facharzt für Dermatologie hat große Erfahrung mit der Hautverpflanzung nach der Entfernung von Basaliomen. Daraus ergab sich die Entwicklung eines medizinischen Gerätes, des Koriotoms, das die Hautverpflanzung sicherer und kontrollierter macht.
Gelegentlich kann die Wunde nach der Entfernung eines Basaliom nicht mit einer Hautverschiebung verschlossen werden kann, weil der Defekt zum Beispiel zu ausgedehnt ist. Eine Hautverpflanzung stellt dann eine gute Alternative dar um den Hautdefekt zu decken. Bei dieser chirurgischen Methode wird Haut aus einem benachbarten oder weiter entfernten Areal in die Wunde nach einer Basaliomentfernung eingesetzt. Im Gesicht verwendet man fast immer ein Vollhauttransplantat. Dieses besteht aus allen Hautschichten, ohne das Unterhautfettgewebe. Nach der Entnahme eines Vollhauthauttransplantates entsteht eine neue Wunde, die mit einer Hautverschiebung verschlossen wird.
Die Haut wurde hinter dem Ohr entnommen und an Ohrmuschelrand mit Nähten befestigt[/caption] Die verpflanzte Haut sollte der entfernten Haut in Farbe, Textur und Dicke möglichst ähnlich sein. Idealerweise sollte sie deshalb aus der Nähe der Wunde entnommen werden.
Wenn dies nicht möglich ist, zum Beispiel weil nicht genügend Haut in der Nähe zur Verfügung steht, weicht der Dermatochirurg auf ein anderes Spendergebiet aus. Für Defekte nach einer Basaliomentfernung an der Nasenspitze kann zum Beispiel Haut vor dem Ohr oder aus der Ohrmuschel entnommen werden. Die Haut an diesen Stellen ähnelt der Nasenspitzenhaut. Sie ist hat eine ähnliche Textur mit einer entsprechenden Talgdrüsendichte. Wunden an der Stirn können zum Beispiel mit einem Vollhauttransplantat von der Schlüsselbeinhaut verschlossen werden.
In den meisten Fällen kann eine Hautverpflanzung ambulant ohne einen Krankenhausaufenthalt erfolgen. Sowohl die Hautentnahme als auch das Einsetzen der Haut nach einer Basaliomentfernung erfolgen in örtlicher Betäubung.
Die einzelnen Schritte einer Vollhauttransplantation sehen folgendermaßen aus. Das zu deckende Areal wird ausgemessen, nachdem die Wunde, falls möglich,mit einer Hautverschiebung verkleinert wurde. Oft wird eine Schablone angefertigt, die die genaue Wundfläche abbildet.
Dann wird die Spendenzone örtlich betäubt, das Transplantat umschnitten und die Entnahmewunde verschlossen. Als Wundverschluß wird nach Möglichkeit eine kosmetische Naht gewählt.
Das Transplantat wird nun vom Fett und gegebenenfalls vom einer dünnen Schicht der Lederhaut befreit. Dieser Schritt ist sehr wichtig, da die Kontaktfläche der verpflanzten Haut keine Barriere zur Wunde aufweisen sollte. Dr. med. Robert Kasten hat hierzu ein medizinisches Instrument entwickelt, mit dem die Präparation eines Vollhauttransplantats sicher und kontrolliert erfolgen kann, das "Koriotom".
Nach der Präparation wird das Hauttransplantat mit Nähten in der Wunde befestigt.
Häufig appliziert der Dermatochirurg zusätzlich einen Überknüpfverband, um das Transplantat fester in der Wunde zu fixieren. Das Fäden werden meist zwischen dem fünften bis zehnten Tag entfernt.
Das Vollhauttransplantat wird von unten aus der Empfängerwunde ernährt. Nach einigen Tagen wachsen neue Blut- und Lymphgefäße in das Transplantat ein, die Nährstoffe zuführen. In den ersten Wochen kann das Transplantat noch eingesunken sein. Es nimmt aber dann meist die Kontur der umgebenden Haut an. Manchmal zeigt sich eine Schwellung des Transplantats, welche auf eine Lymphstau zurück zu führen ist. Dann kann, nach Anweisung durch den Dermatochirurgen eine Massage die Entstauung beschleunigen. Wichtig ist eine körperliche Schonung nach einer Hautverpflanzung.Auf Sport, Schwimmbad und Sauna sollte mindestens zwei bis drei Wochen verzichtet werden, um das Operationsergebnis nicht zu gefährden.