„Resurfacing“ ein Instagram Fashion Trend? Geldmacherei? Eine brotlose Kunst?
Was versteht man darunter überhaupt?
Fangen wir einmal bei einem bei einem menschlichen Bedürfnis an. Dem Bedürfnis „Sich in seiner Haut wohlfühlen“.
Häufig sind es Frauen, deren Haut durch verschiedene Umstände strapaziert und gestresst wirkt.
Als Frau kann ich sagen, dass ich nicht selten in meinem Leben gefragt wurde: „Geht es dir gut?“ Oder „Hast du schlecht geschlafen?“. Auf die Frage nach dem Warum, ringen sich die fragenden Menschen dann um eine Erklärung.
Es ist ja auch wesentlicher uncharmanter stattdessen zu sagen: „Um deine Augen herum hast du kleine Fältchen, die mir bei unserem letzten Treffen nicht aufgefallen sind. Deine Haut sieht fahl aus. Zudem hast du Augenringe. Lächeln könntest du auch mehr. Deine Wangen hängen nach unten. Und überhaupt könntest du mehr strahlen“.
Aber genau diese Merkmale sind es, die einem mit einer solchen Fragestellung unterstellt werden.
Natürlich gibt es auch die Tage, an denen die Haut der Spiegel unserer Seele ist. An denen wir wirklich eine miserable Nacht oder einen bescheidenen Tag hinter uns haben. Vielleicht freuen wir uns dann auch, beachtet zu werden uns etwas Aufmerksamkeit zu erhalten.
Was aber, wenn wir so gar nicht angesprochen werden möchten? Oder was, wenn wir uns eigentlich top fühlen? Wir könnten Bäume ausreißen, es geht uns blendend, aber wir sehen danach einfach nicht aus. Und die Zeichen alternder, unreiner und fahler Haut - vielleicht hormonell bedingt, vielleicht genetisch bedingt - können wir nicht verbergen?
Das zieht wohl die meisten Frauen noch weiter herunter.
Kleiner Exkurs: Männer im Übrigen auch! Es mag unterschiedliche Gründe geben, warum sich Männer untereinander seltener auf solche Merkmale ansprechen und auch, warum Männer sich dies vielleicht weniger zu Herzen nehmen und auch warum Männer überhaupt weniger von diesen Merkmalen betroffen sind. Das ist aber eine andere Frage.
In einem Moment der Enttäuschung, weil man seinen eigenen Gefühlszustand wohl nicht verbergen konnte oder man sich ganz im Gegenteil in einem solchen Gefühlszustand tatsächlich gar nicht befindet, hätte Frau oder Mann sich wohl nur eines gewünscht: So auszusehen wie man an einem Tag aussieht, an dem es einem so richtig gut geht. An dem man sich in seiner Haut - wohlgemerkt seiner eigenen Haut - wieder wohl fühlt. So wie vielleicht am letzen Sonntag. Ausgeschlafen, entspannt. Nach einem Kaffee und einem Waldspaziergang.
Die wenigsten Frauen wünschen sich weniger eine erhebliche Veränderung ihrer eigenen Merkmale oder gar etwas „Neues“, sondern vielmehr eine „Erneuerung“.
So wie erneuerbare Energien unerschöpflich zur Verfügung stehen und sich verhältnismäßig schnell wieder erneuern.
Zugegeben, der Vergleich hinkt stark, aber er trifft es auch irgendwie auf den Punkt. Es geht um nichts Neues, sondern eben nur um eine Erneuerung. Beim alt bewährten bleiben und die positiven Merkmale untermalen.
Aber nun einmal zurück zum eigentlichen Thema: So wie bestimmte Energielieferanten irgendwann verbraucht sind, sind auch bestimmte Hautbestandteile irgendwann nicht mehr das was sie einst waren.
Genauer: Von Hyaluronsäure als wesentlicher Bestandteil der Haut und von Bindegewebe hat wohl jeder schon gehört. Und auch davon, dass sich die beides im Laufe des Lebens abbaut und nicht mehr so wie zu Beginn des Lebens zur Verfügung steht.
Die Medizin macht sich seit jeher Gedanken darum wie altersbedingt schwächere oder kranke Organe - und dazu zählt natürlich auch die Haut als größtes Organ - wieder aufgefrischt oder erneuert oder gar ausgetauscht werden können. Wenn Nieren ausgetauscht, „transplantiert“ werden können, um ein Leben wieder lebenswerter zu gestalten, so liegt es doch mehr als nahe auch die Haut und deren einzelne Hautbestandteile zu „erneuern“ und für ein positiveres Lebensgefühl zu sorgen.
Der Wunsch nach einem „Resurfacing“ ist also ganz naheliegend. Er ist nicht unnatürlich, geschweige denn ein Trend und hat mit Instagram und Co rein gar nichts zu tun!
Sich in seiner Haut wohl zu fühlen, ist das naheliegendste auf der Welt. Geht es unserer Haut gut, so wirkt sich das auf unser Wohlbefinden aus. Ist unser Wohlbefinden gut, so tut das unserer Haut gut.
Grundlegend kann das „Resurfacing“ 3 klinische Zustände behandeln: Falten, Narben und Pigmentierungen. Die ganz klare Grenze: Das „Resurfacing“ ist kein Facelift. Sichtbare Einwirkungen von schwerkraftbedingtem Altern können nicht verbessert werden.
Möglich ist jedoch eine Verbesserung der Hautalterung, die zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung verursacht ist. Die in unserer Praxis angebotenen „Resurfacing“-Verfahren können feine Linien, kleine Fältchen, bestimmte Formen von Narben wie beispielsweise Aknenarben und Pigmentveränderungen verbessern.
Anders herum kann im Übrigen ein chirurgisches Facelift die durch Lichteinfluss gealterte Haut nicht verbessern.
Wünscht man sich eine Verbesserung, sollte ein Facharzt für Dermatologie, der erfahren in der Ausübung von „Resurfacing“ Verfahren ist, zu Rate gezogen werden. Gemeinsam mit dem Dermatologen sollten dann zunächst alle zur Verfügung stehenden Behandlungsoptionen erörtert und abgewogen werden.
Am erfolgsversprechendsten ist eine Kombination aus mehreren einzelnen Verfahren. In unserer Praxis stehen die folgenden Methoden und Verfahren zur Verfügung:
Die Verfahren können oberflächlich oder tiefer angewendet werden. So wie jeder Hautzustand individuell ist, müssen auch die Behandlungsoptionen individuell als Therapie mit dem Patienten besprochen werden.
Allen Verfahren ist gemein, dass keine 100%ige Verbesserung erreicht werden kann. Häufig sind mehrere einzelne Sitzungen erforderlich.
Kontaktieren Sie unsere Praxis gerne, wenn Sie sich beraten lassen möchten.
Lesen Sie auch Teil 2 („Coming soon“), in dem wir eine junge Frau begleiten, die sich aus bestimmten Umständen so gar nicht mehr wohl in ihrer Haut fühlen konnte. Sie sagt selbst: „Ich habe mich mit Mitte 20 gefühlt wie ein Teenie. Und als das alles vorbei war, blieben die Narben, die ich fast 20 Jahr mit mir herumgetragen habe….“.
Ihre Nadine Häusler,
Klinikmanagerin