Das sollten Sie unbedingt wissen, bevor Sie sich ein Tattoo stechen lassen
Die Nebenwirkungen von Tätowierungen werden nicht systematisch erfasst. Es liegen jedoch Studien vor, die Risiken und Nebenwirkungen von Tätowierungen aufgezeigt haben.
Nicht wenige Patienten berichten, über ein unangenehmes Gefühl, wenn die Sonne auf die tätowierte Haut scheint. Hiervon sind vor allem dunklere Tätowierungen betroffen. Dies kann dadurch erklärt werden, dass die dunklen Pigmente mehr Sonnenenergie aufnehmen und sich stärker erwärmen.
Am häufigsten treten allergische Reaktionen auf. Hierbei kann es sich um eine Reaktivierung einer bereits bekannten Allergie handeln, wie zum Beispiel eine Nickel oder Kobalt Sensibilisierung. Aber es ist auch möglich, dass durch die Tätowierung selbst eine Allergie ausgelöst wird und der Körper dann mit Schwellungen Krusten und Entzündungen reagiert. Am häufigsten treten allergische Reaktionen auf rote Farbstoffe, aber auch auf Blau und Grün auf.
Durch das Tätowieren können Infektionen verbreitet werden, wenn Hygienemaßnahmen nicht eingehalten werden. Manchmal können allerdings auch die Farbstoffe selbst verunreinigt sein.
Dies können Infektionen mit eitererregenden Bakterien sein, beispielsweise Staphylokokken aber es sind auch Infektionen mit anderen Keimen beschrieben. Prinzipiell besteht auch die Gefahr, dass eine Ansteckung mit zum Beispiel Hepatitis-Viren der HIV erfolgt, wenn die Tätowierinstrumente und Nadeln nicht korrekt sterilisiert sind.
Farbstoffe enthalten oft Eisen, Aluminium, Kupfer, Chrom, aber auch Titan, Blei, Arsen, Thallium, Cadmium, Barium, Strontium und Quecksilber wurden gefunden.
Auch wenn Schwermetalle in manchen Farben enthalten waren, ist jedoch kein erhöhtes Krebsrisiko in Tattoos oder in den ableitenden Lymphknoten festgestellt worden.
Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß es sich bei einer Tätowierung um eine einmalige Exposition mit den ansonsten potentiell krebserregenden Stoffen handelt.
Wenn man sich tätowieren lassen will, sollte man sich zunächst überlegen, ob man dieses Merkmal sein ganzes Leben mit sich tragen möchte. Denn auch mit modernen Lasern können Tätowierungen oft nicht komplett entfernt werden.
Am leichtesten lassen sich schwarze, dunkelblaue, braune und grüne Pigmente mit dem Laser entfernen. Rote, orange, gelbe oder hellblaue Farben sprechen oft nur schlecht auf die Therapie an.
Wenn man sich für eine Tätowierung entschieden hat, sollte man ein Studio aufsuchen, das die Hygieneanforderungen erfüllt und nur hochwertige, offizielle Farben verwendet. Tätowierstudios, die offiziell als Gewerbe angemeldet sind, unterliegen der Überwachung durch das Gesundheitsamt und müssen einen Hygieneplan vorlegen. Es gibt inzwischen sogar eine Deutsche Industrienorm, (DIN) zum Thema Tätowierung.
Literatur
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