Dr. med. Kasten: Wenn jemand an einem verstärkten Schwitzen (Hyperhidrose) leidet, erfolgt eine starke Schweißbildung auch unabhängig von einer körperlichen Aktivität. Es wird dann bis zu fünfmal mehr Schweiß produziert als es zur Kühlung des Körpers erforderlich wäre. Weil das verstärkte Schwitzen auch von anderen Menschen wahrgenommen wird, stellt sich bei den Betroffenen oft ein Schamgefühl ein, das zu einer Vermeidung von sozialen Kontakten, zu Depressionen sowie zu negativen Auswirkungen auf die berufliche Karriere und auf die Partnerschaft führen kann.
Die Hyperhidrose stellt eine weitverbreitete Erkrankung dar. Alleine in Deutschland leiden viele hundertausend Menschen an einem verstärkten Schwitzen.
Dr. med. Kasten: Man unterscheidet zwei Arten des verstärkten Schwitzens. Das örtlich umschriebene verstärkte Schwitzen und das am ganzen Körper (generalisiert) auftretende Schwitzen aufgrund einer krankhaften Ursache.
Das nur örtlich auftretende verstärkte Schwitzen nennt man auch primär fokale Hyperhidrose. Diese Erkrankung wird nicht von einer anderen gesundheitlichen Störung oder als Nebenwirkungen von Arzneimitteln ausgelöst. Es handelt sich also um eine eigene medizinische Erkrankung. Diese Art von verstärkten Schwitzen tritt meist an speziellen Körperstellen auf und ist meistens symmetrisch ausgeprägt. Das bedeutet, dass die rechte und linke Körperhälfte ähnlich stark betroffen sind. Am häufigsten tritt das örtlich verstärkte Schwitzen in den Achseln, an den Händen, an den Füßen, am Kopf sowie im Gesicht auf. Aber auch in der Gesäßfalte, im Schritt oder unter den Brüsten kann ein übermäßiges Schwitzen auftreten.
Das örtlich verstärkte Schwitzen beginnt oft in der Kindheit oder Jugend, zum Beispiel an den Händen oder Füßen. Nachts tritt es nur selten auf. Oft finden sich Familienangehörige, die auch an einem örtlich verstärkten Schwitzen leiden. Nicht immer wird jedoch offen darüber gesprochen.
Bei der anderen Art des versteckten Schwitzens, der generalisierten Hyperhidrose, findet sich oft eine Ursache für die Schweißbildung. Das können Medikamente sein oder eine Erkrankung, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenerkrankung. Diese Form des Schwitzens tritt an größeren Körperflächen, wie zum Beispiel am Stamm oder an den Beinen auf. Im Gegensatz zum örtlichen Schwitzen zeigt sich die generalisierte Hyperhidrose oft auch nachts als sogenannter "Nachtschweiß".
Dr. med. Kasten: Die Therapie des verstärkten Schwitzend richtet sich nach der Ursache. Bei der generalisierten Hyperhidrose erfolgt eine Abklärung, welche Arzneimittel oder welche innere Erkrankung für das Schwitzen ursächlich sind.
Manchen Patienten helfen Deos, die Aluminiumchlorid enthalten. Diese Deos können jedoch die Haut reizen und die Kleidung verfärben.
Als sicher, wirksam und langanhaltend hat sich eine Behandlung mit Botox (Onabotulimuntoxin) erwiesen, einem Arzneimittel das seit über 30 Jahren medizinisch angewendet wird. Das natürliche Eiweiss verringert die überaktiven Nervenimpulse, die die Schweissdrüsen zu stark anregen.
Viele unserer Patienten berichten, dass "ein ganz neues Leben" für sie begonnen hat, wenn sie sich keine Gedanken mehr über Schweissflecken oder unangenehme Blicke machen müssen.
Dr. med. Kasten: In unserer Praxis haben wir eine spezielle, sehr komfortable Behandlungsmethode entwickelt, mit der das Arzneimittel sanft in die oberen Hautschichten eingebracht wird.
Mit dieser Methode können die stark schwitzenden Areale für durchschnittlich 7 Monate beruhigt werden. Folgende Stellen können behandelt werden: die Achseln, die Hände und die Füße, der Kopf, die Brustregion, die Leiste und die Gesäßfalte.
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