Das Prinzip von Needling ist eine Kollagenstimulation und basiert ausschließlich auf dem eigenen Wundheilungsprozess der Haut. Es werden Prozesse wie Reparation der oberen Hautschicht, Stimulation der Kollagen und Gefäßbildung, Wundheilung, sowie eine Ausschüttung von körpereignen Wachstumsfaktoren bewirkt und fördert dadurch die körpereigene Kollagenbildung. Dadurch entsteht eine Hautstraffung, welche den gewünschten Effekt darstellt.
Needling wird für folgende Hautzustände angewendet: Narben (beispielsweise Aknenarben, hypertrophe Narben, hypotrophe Narben) Schwangerschaftsstreifen, Cellulite, Pigmentstörungen, erschlafftes Bindegewebe und Falten, sowie andere beginnende Zeichen der Hautalterung.
In der Regel sind mehrere Sitzungen notwendig um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Needling sollte unter anderem nicht angewendet werden bei Patienten mit aktiven Infektionen, Warzen, Leberflecken, Hautkrebs, unkontrolliertem Diabetes oder Nickelallergie.
Ödeme, länger anhaltende Rötungen, Hyperpigmentierungen oder Infektion können selten vorkommen, in der Regel ist das Needling, bis auf eine kurzfristige Rötung, Punktblutungen und ggf. Krustenbildung gut verträglich.
Nach der Behandlung können die behandelten Hautpartien anschwellen und sich rot verfärben. Über die Stichkanäle sondert die Haut in den ersten Stunden Wundflüssigkeit ab.
Die Behandlung findet im Liegen oder einer anderen bequemen Position statt. Dann wird eine Creme aufgetragen, die betäubende Wirkung hat, welche 30 Minuten einwirkt, um eine deutliche Schmerzreduktion zu gewährleisten. Bei medizinischen Indikationen, welche ein größere Eindringtiefe erfordert, wird die zu behandelnde Region mit einer lokalen Betäubung, wie beim Entfernen von Hautmalen behandelt.
Der Roller wird dann in mehreren Richtungen über die gestraffte Haut abgerollt, dabei werden Stichkanäle erzeugt, in welche die gewünschten Faktoren eindringen, um eine Veränderung in der Haut zu bewirken. Gleichzeitig wird mit einer mit Kochsalz getränkten Kompresse die leichten Blutungen aufgenommen um Krustenbildung zu vermeiden.
Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, bei Exposition ist ein Sonnenschutz mit mind. LSF 50 anzuwenden. Die nachfolgenden 12 Stunden sollten auf Make-up verzichtet werden. Am behandelten Tag sollte auf Sauna oder körperliche Anstrengungen und Schweißbildung vermieden werden.