Mit einem gesunden Lebensstil kann man den Erfolg von kosmetischen Haut-verjüngenden Behandlungen deutlich verbessern. Zusammenfassend sollte man folgendes beachten:
Die ganze Haut ist von inneren und äußerlich bedingten Alterungsvorgängen betroffen. Alterung beruht auf oxidativen Prozessen, die zu einer Vielzahl von Zellveränderungen führt. Hierzu zählen Schädigungen in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, Proteinoxidation, Schädigungen der Erbsubstanz und veränderte Signalübertragungen in der Zelle. Der Hauptmechanismus durch den diese Schäden entstehen nennt man oxidativen Streß. Hierbei entstehen reaktive Sauerststoff- und Stickstoffspezies, die die Struktur von wichtigen Zellbestandteilen verändern. Die Zelle funktioniert in der Folge nicht mehr richtig und kann sich auch nicht mehr fehlerfrei teilen.
Wie stark und wie schnell jemand altert, ist zu einem Teil durch die genetische Veranlagung bestimmt. Aus der Zwillingsforschung weiß man aber, daß äußere Einflüsse auch eine sehr große Rolle spielen. Ein Zwilling, der raucht, sich viel in der Sonne aufhält und sich ungesund ernährt, weist mehr Falten und eine dünnere Haut auf, als sein Zwillingsgeschwister, welches einen gesünderen Lebenswandel hat. Um die Zeichen der Hautalterung zu verbessern sind inzwischen zahlreiche Möglichkeiten vorhanden. Mit Hyaluronfillern, Muskelentspannung (zum Beispiel Botox), Peelings oder Laserbehandlungen können die Zeichen der Zeit heute effektiv zurückgedreht werden. Aber wie sieht es mit der Vorbeugung aus? Hier kann viel mehr getan werden als vielen bewußt ist.
Die Aktivität der Knochenzellen nimmt ab, so daß die Knochen dünner und flacher werden. Im Gesicht vergrößert sich die Augenhöhle und der Ober- und der Unterkiefer werden flacher. Der Halt der Gesichtsmuskulatur wird dadurch schwächer. Die Muskeln spannen sich auch in Ruhe stärker an, so daß die dünner werdende Haut mehr geknickt wird. In der Folge entstehen immer mehr Falten.
Sonnenlicht
Die Sonnenstrahlung verstärkt die Hautalterung am meisten. Die Kombination aus UV-Strahlung, sichtbarem Licht, Infrarotstrahlen und Hitze führt zu oxidativem Streß und in der Folge zu Hautverdünnung, Falten, Pigmentierungen und Gefäßerweiterungen.
Ein guter Sonnenschutz ist deshalb von großer Bedeutung und sollte sich auch auf die Haare erstrecken. In der Zeit zwischen 10 Uhr und 14 Uhr sollte man sich vorwiegend im Schatten aufhalten. Zusätzlich wird empfohlen Sonnenschutzkleidung mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu tragen. Ein Hut mit einer breiten seitlichen Krempe ist ebenso sinnvoll wie eine Sonnenbrille. Die Lichtschutzcreme sollte mindestens einen Lichtschutzfaktor 30 haben und alle zwei Stunden und nach dem Schwimmen oder nach einem verstärkten Schwitzen erneut aufgetragen werden. Wichtige Inhaltsstoffe einer Lichtschutzcreme umfassen einen UVA- und einen UVB-Schutz sowie Antioxidantien, die vor dem Einfluß von Infrarotstrahlen und von Hitze schützen. Wenn man sich gut vor dem Sonneneinfluß schützt, sollte der Vitamin-D-Spiegel regelmäßig kontrolliert werden. Bei einem Vitamin-D-Mangel kann dieser leicht durch die Einnahme von Vitamin D-Kapseln ausgeglichen werden.
Luftverschmutzung
Menschen, die stärker der Luftverschmutzung ausgesetzt sind, neigen einer neueren Studie zufolge mehr zu Pigmentflecken und Falten. Luftverschmutzung führt zu stärkerem oxidativem Streß und zu einer Schädigung der Mitochondrien.
Sonnenschutzcremes schützen leider nicht vor der Luftverschmutzung. Die beste Vorbeugung besteht in einer abendlichen Reinigung der Haut und in dem Auftragen von Antioxidantien. Bewährt haben sich die antioxidativen Wirkstoffe Ferulinsäure, Vitamin C und Vitamin E.
Rauchen
Rauchen führt bekanntermaßen ebenfalls zu einem erhöhtem oxidativen Streß. Daraus folgen eine verstärkte Hautalterung, mehr Falten sowie ein früheres Ergrauen und Ausfallen der Haare.
Wenn man das Rauchen aufgeben will, hat man bessere Erfolgschancen wenn eine Kombination aus Beratung und einer Medikation (z. B. Nikotinpflaster) eingesetzt werden.
Ernährung
Die Rolle der Ernährung bei der Hautalterung wird kontrovers diskutiert. Als gesichert gelten aber die schädigende Wirkung von Zucker, stark erhitzten, gesättigten Fettsäuren und rotem Fleisch. Zucker in Nahrungsmitteln führt zu einer Glykosilierung von Funktionseiweißen, so daß die Stoffwechselabläufe beeinträchtigt werden. Auch Grillen oder Frittieren hat leider diese Veränderungen von Enzymen zu Folge. Es entstehen freie Radikale und eine Verklebung von Kollagenfasen, was das Gewebe altern läßt. Eine gesunde Ernährung beinhaltet höhere Mengen an Vitamin C und Linolsäure aus Gemüse, Früchten, Nüssen, Olivenöl, Fisch und magerem Eiweiß.
Streß, Schlafen und Sport
Chronischer seelischer Streß führt zu einer dauerhaften Anregung des sogenannten autonomen Nervensystems. In der Folge werden unter anderen Blutduck-erhöhende Substanzen freigesetzt. Wenn die nervliche Anspannung zu lange andauert, erlahmt das Immunsystem. Außerdem werden mehr freie Sauerstoffradikale freigesetzt, die Schäden an den Geweben und an der Erbsubstanz verursachen.
Wer regelmäßig Sport treibt, um Streß abzubauen und dann auch noch ausreichend schläft, tut genau das richtige.
Ein erholsamer Schlaf von acht Stunden pro Nacht und etwa vier Stunden Sport pro Woche fördern nicht nur die Knochendichte und die Muskelmasse, sondern verbessern auch die Hautqualität.
Wer möglichst viele dieser Empfehlungen beachtet und umsetzt, hat viel bessere Chancen nicht vorzeitig zu altern und ein gesundes und ausgewogenes Leben zu genießen.