Wie wichtig ist Schwitzen für den Körper? Was kann ich tun, wenn ich zu stark schwitze und ein unangenehmer Geruch in den Achsel entsteht? Wie gefährlich ist Aluminium in Antitranspiratien oder Deos?
Warum schwitze ich eigentlich?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Schweißdrüsen. Am häufigsten finden sich die Schweißdrüsen, die für die Temperaturregulation verantwortlich sind. Sie produzieren einen wässrigen Schweiß, der auf der Haut verdunstet und so für eine Kühlung des Körpers sorgt. In den Achseln und Leisten gibt es eine andere Art von Schweißdrüsen. Diese produzieren ein zähes Sekret, welches einen Eigengeruch aufweist und durch Bakterien zu weiteren Geruchsstoffen umgewandelt wird. Diese Schweißdrüsen spielen aktuell höchstens eine Rolle bei der Partnerwahl, und sind daran beteiligt, ob man jemanden „riechen kann“.
Schwitzen Männer und Frauen unterschiedlich?
Das Schwitzen wird durch das autonome, nicht dem Willen unterworfene Nervensysteme sowie durch Hormone reguliert. Bei einer hormonellen Umstellung, zum Beispiel in den Wechseljahren, nimmt die Schweißneigung oft zu. Man kann jedoch nicht sagen, dass Männer oder Frauen insgesamt mehr schwitzen. Bei beiden Geschlechtern gibt es natürlich unterschiedlich starke Ausprägungen des Schwitzens.
Wie entsteht schlechter Körpergeruch?
Schlechter Körpergeruch entsteht durch die Sekretion aus den sogenannten apokrinen Schweißdrüsen in den Achseln und Leisten, welche einen zähen Schweiß produzieren. Diese Sorte Schweiß enthält neben Wasser, Fette, Eiweiße, Hormone und Zucker. Dieser Schweiß hat bereits einen Eigengeruch. Zusätzlich können Bakterien die Bestandteile dieses Schweißes umwandeln, so dass unangenehm riechende Substanzen entstehen, wie zum Beispiel Buttersäure oder Ameisensäure.
Was ist der Unterschied zwischen Deo und Antitranspirant (Deo-Kristalle)?
Ein Deodorant reduziert die die bakterielle Besiedlung der Haut, zum Beispiel durch Alkohol oder antiseptisch wirksame Substanzen. Zusätzlich wird der unangenehme Schweißgeruch durch Parfümstoffe überdeckt. Ein Antitranspirant reduziert zusätzlich die Schweißbildung. Der wirksame Bestandteil von Antitranspirantien ist das Aluminiumchlorid. Dies führt zu einer Eiweißausfällung in den Schweißdrüsen und blockiert so die Freisetzung des Schweißes. Man schwitzt dann weniger an den behandelten Stellen.
Warum werden Aluminiumsalze so kritisch betrachtet?
Vor einigen Jahren wurden Studien veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen Aluminiumssalzen und Krebserkrankungen zum Beispiel Brustkrebs, sowie Demenzerkrankungen vermutet hatten. Andere Studien konnten wiederum keinen Zusammenhang feststellen. Trotzdem war die Öffentlichkeit alarmiert und das Bundesamt für Risikobewertung hat beim Gebrauch von Aluminiumssalzen in Antitranspirantien zur Vorsicht geraten. Beispielsweise sollten diese Produkte nicht nach der Rasur aufgetragen werden, damit nicht zu viel Aluminium in den Körper aufgenommen wird. Die Aluminiumaufnahme sollte insgesamt kritisch überdacht werden. Aluminium kann zum Beispiel in Medikamenten gegen Sodbrennen, in Kaffeekapseln oder auch in Laugengebäck enthalten sein. Der Rat geht dahin, möglichst wenig Aluminium aufzunehmen.
Was kann man selbst tun, um weniger zu schwitzen?
Durch emotionalen Stress kann das Schwitzen verstärkt werden. Nicht jeder ist allerdings in der Lage, durch autogenes Training oder andere Stressbewältigungsmaßnahmen sein Nervenkostüm so zu präparieren, dass man weniger schwitzt. Wer ein krankhaftes Schwitzen aufweist, der sollte einen Dermatologen aufsuchen. Dieser kann mit dem Patienten helfende Maßnahmen besprechen. Oft besteht ein Teufelskreis aus starkem Schwitzen und der Sorge um das verstärkte Schwitzen, das wiederum zu einem verstärkten Schwitzen führt.
Was hilft bei krankhaftem Schwitzen?
Beim krankhaftem Schwitzten stehen dem Dermatologen eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese reichen von Behandlungen mit Botox, über Iontophoresebehandlungen mit Gleichstrom, bis hin zur Schweißdrüsenabsaugung.