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Akne Behandlung

Aknebehandlung (Heilende Medizin)
Fakten
Wer ist betroffen?

Vor allem Jugendliche, aber zunehmend auch Erwachsene.

Krankheitszeichen

Mitesser, Pusteln, tiefe Entzündungen, fettige Haut

Ursachen

Veranlagung, Hormone, Ernährung

Behandlung

Medikamente äußerlich und innerlich Laser, IPL Peeling, Ausreinigung, Hydrafacial

Merkblatt

Behandlungsablauf

Die Akne betrifft fast alle Jugendliche. Oft ist sie nur leicht oder mäßig stark ausgeprägt mit einzelnen Pickeln und Pusteln sowie geschlossenen und offenen Mitessern (Komedonen).

Manchmal kann sie aber auch einen schweren Verlauf nehmen und es entwickeln sich tiefe Knoten und starke Entzündungen, welche dann zu lebenslangen Aknenarben führen.

Wer an Akne leidet fühlt sich oft unattraktiv und ausgegrenzt, meidet Kontakte und zieht sich manchmal sogar aus dem sozialen Leben zurück.

Eine rechtzeitige und angemessene Behandlung sollte deshalb so früh wie möglich erfolgen. Die äußerliche medikamentöse Therapie mit Benzyolperoxid und Vitamin-A-Säure stellt für viele Patienten die Basisbehandlung dar.

Weitere Therapiemöglichkeiten umfassen antibiotische Werkstoffe und orales Isotretinoin. Außerdem erhalten Sie mit Peelings, Hydrafacial, Lasern, Radiofrequenz – Mikroneedling und der photodynamischen Therapie ergänzende Behandlungen, die Medikamente einsparen können.

Wie entsteht die Akne?

In der Pubertät kommt es natürlicherweise bei Jungen und Mädchen zu einem Anstieg der Androgene, der männlichen Geschlechtshormone. Vor allem Dihydrotestosteron (DHT) wirkt auch auf den Haarfollikel, den Ort, an dem die Akne entsteht.

Es kommt nun zu vier Entwicklungen, die zur Mitessern, Pickeln und Pusteln führen:

  • eine verstärkte Talgproduktion
  • eine zu starke Verhornung um die Haarfollikel
  • ein verstärktes Wachstum des Bakteriums Cutibacterium acnes, früher Propionibacterium acnes genannt
  • Entzündungen

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Akne?

Bei Völkern, die eine Zucker-arme und Ballaststoff-reiche Nahrung zu sich nehmen, tritt die Akne nur sehr selten auf. Bei den Eskimos war die Akne früher so gut wie unbekannt, erst durch die Übernahme unserer westlichen Ernährungsgewohnheiten traten auch bei ihnen die typischen Mitesser und Pusteln auf.

Nahrungsmittel mit einer hohen glykämischen Last, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen, verstärken bei fast allen Menschen die Akne. Zu diesen besonders schädlichen Nahrungsmitteln zählen beispielsweise Weißbrot, gekochter Reis, Cornflakes und Softdrinks.

Wenn man diese Nahrungsmittel zu sich nimmt, wird ein Hormon verstärkt freigesetzt, das Insulin-like growth hormone-1 (IGF-1). IGF-1 fördert Mitesser, Pickel und Pusteln.

Auch Milchprodukte setzen IGF-1 frei, vor allem fettreduzierte Frischmilchzubereitungen. Im Gegensatz dazu sind fermentierte Milchzubereitungen, wie Käse und Kefir weniger bedenklich.

Die dritte Gruppe von Nahrungsmitteln die die Akne fördern, enthalten einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Hierzu zählen: fettes Fleisch, fette Wurst, fetter Käse, Sahne, Butter und Schmalz, Palm- und Kokosnussöl, Gebäck und Backwaren, Schokolade und fettige Süßigkeiten.

Eine Ernährung, die positiv auf die Akne wirkt, enthält vorwiegend Gemüse und Fisch, der reich an ungesättigten Fettsäuren ist. Aber auch Obst in Maßen gehört zu einer gesunden Ernährung bei Akne mit dazu.

Wie kann man die Akne behandeln?

Die Aknebehandlung steht auf drei Säulen: der richtigen Hautpflege, einer gesunden Ernährung und Medikamenten. Die Behandlung der Akne erstreckt sich meist über einen längeren Zeitraum. Bei fast allen dauert es zudem Wochen bis Monate, bis sich erste Erfolge zeigen. Es sind also Geduld und Durchhaltevermögen erforderlich, um die Akne erfolgreich zu behandeln.

Zudem ist es ganz wichtig, dass Arzt und Patient eine therapeutische Allianz eingehen, offen über Ziele und Zwischenziele sprechen und sich auch über Hindernisse einer erfolgreichen Aknebehandlung austauschen.

Welche Medikamente werden bei der Akne eingesetzt?

Es gibt eine gute Auswahl an Medikamenten, die helfen, die Akne abzuheilen. Eine endgültige Ausheilung ist allerdings nicht immer möglich. Das bedeutet, dass eine zu Akne neigende Haut dauerhaft eine besondere Pflege erfordern kann und auch langfristig oder phasenweise Medikamente eingesetzt werden müssen.

Viele Patienten können mit lokal auf der Haut angewendeten Medikamenten bereits Erfolge erzielen.
Meist beginnt man eine Behandlung mit Benzoylperoxid, gegebenenfalls auch in einer Kombination mit Vitamin-A-Säure.

Azelainsäure hilft ebenfalls bei Akne und hat eine leicht Pigment-aufhellende Wirkung.

Zusätzlich können lokale oder innerlich angewendete Antibiotika eingesetzt werden.

Wenn diese Behandlungen nicht ausreichen, kann eine innere Behandlung mit Isotretinoin erwogen werden. Mit einer solchen Behandlung sind besondere Vorsichtsmaßnahme verbunden. Mädchen und Frauen dürfen auf keinen Fall schwanger werden, während und bis zu einem Monat nach Beendigung der Einnahme. Unter einer Behandlung mit Isotretinoin besteht ein stark erhöhtes Risiko für Fehlbildungen beim ungeborenen Kind.

Starke körperliche Belastungen sollten unter einer oralen Isotretinointherapie vermieden werden, da es zu einem Zerfall von Muskelgewebe kommen kann. Es gibt noch weitere Nebenwirkungen dieser Behandlung, die im persönlichen ärztlichen Gespräch erörtert werden müssen.

Bei Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter kann eine orale Kontrazeption (Pille) mit einer antiandrogenen Wirkung oft helfen, das Hautbild zu verbessern.

Welche Hautpflege bei Akne?

Viele Behandlungen der Akne, wie Medikamente oder Peelings können die Haut reizen und austrocknen. Gerade die Standardmedikamente Benzoylperoxid und Vitamin-A-Säure können die Haut irritieren. Damit diese effektive medikamentöse Behandlung dennoch fortgeführt werden kann, muss eine Feuchtigkeitscreme (Moisturizer) als Pflege eingesetzt werden.

Doch Vorsicht, gerade bei der Auswahl der Pflegeprodukte muss man genau auswählen. Manche Inhaltsstoffe fördern nämlich Akneausbrüche. Diese Bestandteile nennt man „komedogen“, sie führen also zu Mitessern. Als „komedogen“ werden beispielsweise Öle, wie Palmöl oder Mineralöl, eingestuft. Viele Hersteller weisen ihre unbedenklichen Produkte auf der Verpackung als „nicht komedogen“ aus. Diese sollten zur unterstützenden Pflege der Akne natürlich bevorzugt werden.

Zur Reinigung haben sich Salicylsäure oder Fruchtsäure-haltige Waschlotionen oder Waschgele bewährt. Sie weichen Verhornungsstörungen um die Haarfollikel auf und entfernen überschüssigen Talg. Medikamentöse Wirkstoffe können so besser zu den Entzündungen vordringen.

Nicht vergessen sollte man den Lichtschutz, damit keine bräunlichen Pickelmale auftreten und damit die durch die Behandlung empfindlicher gewordene Haut nicht verbrennt. Auch hier ist es wichtig, nach dem Hinweis „nicht komedogen“ auf der Verpackung zu suchen und die entsprechenden gut verträglichen Produkte auszuwählen.

Helfen Laser bei der Akne?

Laser, IPL und das Radiofrequenz-Mikroneedling unterstützen die Behandlung der Akne, indem sie die Entzündung und die bakterielle Besiedlung verringern. Je weniger Entzündungen auftreten, desto geringer wird das Risiko, daß Aknenarben zurückbleiben. Laser und IPL verkleinern die bei einer Entzündung erweiterten Blutgefäße. Außerdem setzen sie reaktiven Sauerstoff frei, der Cutibacterium acnes-Bakterien verringert.

Akne mit PDT (Photodynamische Therapie) behandeln?

Bei der photodynamischen Therapie trägt man in der Praxis eine spezielle Creme auf, die man in der Haut einwirken lässt und dann mit einem speziellen Licht mit einem Maximum bei 630 nm oder IPL belichtet.

Dadurch entsteht reaktiver Sauerstoff, der die Talgdrüsenaktivität verringert und die bakterielle Besiedlung mit Cutibacterium acnes reduziert.

Die PDT wirkt bei entzündlichen Akneveränderungen, wie Knoten, Papeln und Pusteln aber auch bei nicht entzündlichen Zeichen der Akne wie offenen und geschlossenen Mitessern.

Wie können Peelings oder Hydrafacial die Akne verbessern?

Fruchtsäure-Peelings und deren modernste Variante, das Hydrafacial, können den Talgstau, die Entzündungen und die Fettigkeit der Haut verringern.

Ein Peeling besteht aus einer Ausreinigung und dem Auftragen von Fruchtsäuren (Alpha-Hydroxysäuren, AHA) und/oder Salicylsäure (Beta-Hydroxysäure, BHA).

Bei der Ausreinigung werden die Hornpfropfe in den Follikeln gelöst und die Mitesser eröffnet. Fruchtsäuren und Salicylsäure entfernen Hautschüppchen, abgestorbenes Hornmaterial und den Talg auf der Haut. Die Poren werden gereinigt und gespült. Der Talg kann so besser aus dem Haarfollikel abfliessen.

Hydrafacial und Peelings unterstützen die medikamentöse Aknetherapie und können ein angenehmeres Hautgefühl entstehen .