Autor: Dr. med. Robert Kasten
Dr. med. Kasten: Ein dysplastischer Nävus ist ein Pigmentmal, das Merkmale aufweist, die für Gefährlichkeit sprechen können. Dies sind in erster Linie Veränderungen von "Pfefferflecken" entsprechend der ABCD-Regel.
Hierunter versteht man, dass sich bei einem Nävuszellnävus eine Asymmetrie (A), eine unregelmäßige oder ausgefranste Begrenzung (B), mehr als zwei Farben (C = Color) oder ein Durchmesser größer als 5 mm (D) entwickelt.
Dr. med. Kasten: Aus dysplastischen Pigmentmalen (Nävi) kann ein malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) entstehen. Etwa ein Drittel aller Melanome entsteht aus bereits vorbestehenden Pigmentmalen. Aus diesem Grund werden dysplastische Pigmentmale vom Dermatologen operativ entfernt.
Diese Entfernungen erfolgen in örtlicher Betäubung und dauern meist zwischen 15-20 Minuten.
Manche Menschen weisen sehr viele dysplastische Pigmentmale auf, man spricht dann vom Syndrom der dysplastischen Nävi. Diese Menschen haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens ein Melanom zu entwickeln.
Dr. med. Kasten: Der Vorsorge kommt bei Menschen mit einem dysplastischen Pigmentmal eine wichtige Bedeutung zu. Je nach Befund sollten Kontrollen beim Dermatologen alle 3-12 Monate erfolgen. Besonders wichtig ist die fotografische Dokumentation der Hautmale mit Übersichtsfotos und mikroskopischen Bildern. So können auch kleinste Veränderungen erkannt werden und gefährliche Pigmentmale können entfernt werden.