Fakten | |
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Wer ist betroffen | Vor allem Erwachsene, gelegentlich Jugendliche |
Krankheitszeichen | Pusteln, tiefe Entzündungen, fettige Haut |
Ursachen | Veranlagung zu verstärkter Rötung im Gesicht und Oberkörper, Überfeuchtung der Haut, z. B. mit Feuchtigkeitscremes, Streß, Sonne, Hitze, heißes, scharfes Essen, Alkohol |
Behandlung |
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Wer ständig rote Wangen oder ein rotes Kinn oder eine rote Stirn hat, leidet möglicherweise an der Rosazea. Bei dieser Erkrankung erweitern sich die Blutgefäße zu stark.
Viele Menschen neigen zu Gesichtsrötungen, wenn sie beispielsweise ein Glas Rotwein trinken, Sport gemacht haben oder in der Sauna waren. Bei jemanden, der unter Rosazea leidet, sind diese Rötungen jedoch viel stärker ausgeprägt und dauern viel länger an.
Wenn die Rötungen längerer Zeit bestehen, können sich auch Entzündungen und Pusteln in der Haut bilden. Dies entsteht dadurch, dass erweiterte Blutgefäße nicht so dicht sind. Entzündungszellen können dann die Blutgefäße verlassen. Daraufhin entstehen Pusteln und Papeln sowie Vereiterungen in der Haut.
Die Rosazea, im Volksmund auch Kupferrose, Couperose, Kupferfinne oder Rotfinne genannt, ist eine häufige, entzündliche Hauterkrankung des Gesichts oder Decolltes und weist einen chronischem Verlauf auf.
Sie verläuft in Schüben und kommt vorwiegend im mittleren Erwachsenenalter vor mit einem Häufigkeitsgipfel im 4. und 5. Lebensjahrzehnt. Sie kann aber auch schon in jüngeren Jahren beginnen.
Die Rosazea entsteht nach und nach in Etappen über mehrere Jahre. Obwohl etwa 5-7% der Bevölkerung unter dieser Hauterkrankung leiden, wird sie oft nicht oder nicht rechtzeitig erkannt und behandelt.
Die Rosazea ist nicht ansteckend.
Bei der Rosazea ist besteht eine Überempfindlichkeit der Blutgefäße im Gesicht und im Decollte. Meist besteht eine erbliche Vorbelastung.
Aufgrund der Empfindlichkeit erweitern sich die Blutgefäße viel stärker und länger als bei jemanden, der nicht an Rosazea leidet. Wenn die Blutgefäße sich erweitern, sind sie durchlässiger für Entzündungszellen. Diese Entzündungszellen führen zu einer Pustelbildung und locken weitere weiße Blutkörpchen an, so daß die Entzündung sich verselbstständigen kann.
Wenn die Blutgefäße sich wiederholt erweitern, "leiern" sie aus und werden als erweiterte Blutgefäße zum Beispiel neben der Nase, an den Wangen oder am Kinn sichtbar.
Die Reize, die die Rosazea fördern, nennt man auch Trigger. Hierzu zählen: Keimbesiedlung, Vitaminmangel, Stress, Hitze, Sonne, Tee, Kaffee, Alkohol, scharfe Gewürze, hautreizende Substanzen und Kosmetika. Diese Trigger führen zu einer Rötung und später zu erweiterten Adern und Eiterpusteln.
Für die Behandlung der Rosacea stehen eine Vielzahl von wirksamen Arzneimitteln zur Verfügung. Es gibt Wirkstoffe, die man in Form einer Creme auf die Haut auftragen kann. Hierzu zählen Metronidazol, Erythromycin, Azelainsäure und Ivermectin. Wenn eine Behandlung mit örtlichen Arzneimittel nicht ausreicht, können auch Medikamente innerlich eingenommen werden. Zugelassen für die Behandlung der Rosazea ist beispielsweise Doxycyclin. Dieser Wirkstoff ist seit Jahrzehnten in Anwendung zur Therapie von Infektionskrankheiten. In einer fünffach niedrigeren Dosis wirkt Doxycyclin nicht gegen Bakterien sondern nur antientzündlich. Dieser Wirkstoff kann zur Behandlung von Rosazea Pusteln auch längerfristig eingesetzt werden. Stark wirksam bei Rosazea ist auch eine Behandlung mit Isotretinoin. Isotretinoin ist jedoch nicht für die Behandlung der Rosazea zugelassen. Eine Behandlung kann zum Beispiel im Rahmen eines Heilversuchs erfolgen.
Wenn die Rosazea behandelt wird, kann man ein Fortschreiten der Erkrankung abmildern oder stoppen. Die Behandlungen zielen darauf ab, die Erweiterungen der Blutgefäße zu verringern. Dadurch entstehen weniger Pusteln und Vereiterungen in der Haut. Wenn die Rosazea nicht behandelt wird, verstärkt sich die Entzündung selbst. Denn wenn sich Entzündungszellen in der Haut befinden, locken sie weitere Entzündungszellen an und es entstehen mehr Rötungen und auch mehr Pusteln. Durch die Entzündungen in der Haut im Bereich der Wangen, der Nase und des Kinds kann es auch zu einer Verdickung des Gewebes kommen. Die Talgdrüsen vergrößern sich und bilden dicke Poren. Im Extremfall kann durch die Vergrößerung der Talgdrüsen eine Knollennase entstehen. Auch Wucherungen der Talgdrüsen am Kinn oder an der Stirn können durch eine nicht behandelte Rosazea entstehen.
Seit einigen Jahren stehen moderne Therapiemethoden zur Behandlung der Rosazea zur Verfügung. Auch in ihrer Hautarztpraxis in Mainz ist es möglich die Rosazea mit Laser und IPL (Intense Pulsed Light) zu behandeln. Diese Lichttherapien verringern die Rötungsneigung der Haut. Sie verkleinern erweiterte Blutgefäße und sorgen so dafür, dass weniger Entzündungszellen in die Haut gelangen. Die Laser und in IPL-Therapie wirkt also in einem frühen Entstehungsmechanismus der Rosazea. In ihrer Hautarztpraxis Dr. Kasten in Mainz erfolgen meist sechs Behandlungen mit Laser oder IPL im Abstand von ca. sechs Wochen. Bei den meisten Patienten kommt es im Lauf der Behandlungen zu einer Verringerung der Rötung im Gesicht. Pusteln und Vereiterungen treten bei den meisten Patienten auch seltener auf. Die Laser und IPL Behandlung wird nicht selten mit einer Behandlung mit Cremes und gegebenenfalls auch mit einer inneren Behandlung mit Doxycyclin kombiniert. Mit dieser intensiven Therapie kann die Rosazea bei den meisten Patienten gestoppt und verbessert werden.
Hauptsächlich betroffen sind die Hautpartien um Nase, Wangen, Kinn und Stirn, gelegentlich aber auch Hals und Decollete. Es kommt durch Erweiterung der Blutgefäße zu Rötungen, die zunächst nur ein paar Stunden, später auf Dauer bestehen. Kleinste Äderchen dehnen sich aus und werden sichtbar (Teleangiektasien). Es entwickeln sich entzündliche Knötchen und eitrige Pusteln. Im weiteren Verlauf werden die knotigen Veränderungen großflächiger bis zu einer Vermehrung des Bindegewebes. Im Spätstadium kann es bis zu einer grotesken Vergrößerung der Nase, zu einer sog. Kartoffelnase (Rhinophym) kommen. Bei etwa 50% der Patienten tritt zusätzlich eine Bindehautentzündung der Augen auf.
Eine innovative Behandlungsmöglichkeit, die aktuell erforscht wird, ist der Einsatz von Botulinumtoxin, besser bekannt als Botox. Hierbei wird eine spezielle Form der Botoxtherapie eingesetzt, das sogenannte “Mikrobotox”.
Mikrobotox kann dazu beitragen, die übermäßige Aktivität der kleinen Blutgefäße zu reduzieren, was wiederum die Hautrötung und das Erscheinungsbild von Rosazea mildern kann. Zusätzlich kann diese Behandlung die Porengröße verringern und die Hauttextur verbessern, was insgesamt zu einem gleichmäßigeren Hautbild führt.
Dieses Verfahren kann die Überaktivität der Nervenfasern, die an der Blutgefäßregulation beteiligt sind, dämpfen und somit die Symptome der Rosazea wie Rötungen und Schwellungen mildern.
Da Botox bei Rosazea noch nicht als Standardbehandlung etabliert ist, ist eine individuelle Beratung durch unsere erfahrenen Dermatologen essentiell, um die geeignetste Behandlungsstrategie zu entwickeln.
Die Rosazea verläuft normalerweise über mehrere Jahre mit einem sich chronisch verschlechternden Krankheitsbild. Bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung kann dem entgegengewirkt werden. Eine frühe und regelmäßige ärztliche Therapie kann den Verlauf der Rosazea günstig beeinflussen und zur völligen Abheilung führen.
Je nach Schweregrad und Stadium der Erkrankung stehen dem behandelnden Arzt verschiedene äußerlich aufzutragende oder innerlich einzunehmende Medikamente zur Verfügung. Eine Besserung der Erkrankung ist bei den meisten Patienten 1 bis 3 wochen nach Therapiebeginn zu erwarten. Bitte verwenden Sie keine weiteren Medikamente ohne Anweisung Ihres Arztes und führen Sie die Behandlung so lange fort, wie es Ihr Arzt für erforderlich hält.
Eine moderne, meist gut wirksame Behandlung stellt die IPL-Therapie dar. Hierbei werden die Hautveränderungen (Pusteln, Papeln, erweiterte Gefäße) mit einer hochenergetischen Lichtquelle behandelt. Die Überempfindlichkeit der Blutgefäße wird so verrringert. Dies ist die einzige Behandlung, die an einer Ursache der Rosazea ansetzt. Neben der medikamentösen Behandlung ist das richtige Verhalten der Betroffenen und das Vermeiden von auslösenden Faktoren wichtig. Den Behandlungserfolg können Sie also durch Ihre aktive Mithilfe unterstützen.
Die meisten Patienten mit Rosazea haben eine sehr empfindliche Haut. Sie sollten folgende Kosmetika verwenden:
Ihr Dr. med. Robert Kasten und Ihre Dr. med. Julia Kasten