Fakten | |
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Behandlungsdauer | 20- 30 Minuten |
Betäubung | örtliche Betäubung |
Gesellschaftsfähigkeit | in der Regel sofort |
Nachsorge | täglicher Verbandwechsel, Behandlungskontrolle |
Kosten je nach Aufwand | meist 990 - 1690 EUR pro Sitzung |
Untersuchungen und Beratung
Behandlung
Epilation
ggf erneute Behandlung
Epilation
Das Krankheitsbild des Sinus pilonidalis wird im Alltag oft als Steißbeinfistel bezeichnet.
Die Fistel beschreibt dabei einen unter der Haut laufenden Gang im Bereich der Gesäßfalte.
Wenn sich bei der akuten Verlaufsform der Erkrankung ein eitergefüllten Hohlraum unter der Haut bildet, spricht man von einem Steißbeinabszess.
Wenn Haare im Bereich der Gesäßfalte in die Haut eindringen, können mit Haut ausgekleidete Einsenkungen, sogenannte “Pits” entstehen.
Das Haar dringt durch Reibung immer tiefer in das Gewebe ein und es bilden sich Fistelgänge, die nicht mehr spontan abheilen. Dieses Hineinwachsen der Haare in die Haut wird durch die Feuchtigkeit in der Gesäßfalte begünstigt.
Bei manchen Patienten sind auch Haarwurzeln unter der Haut angelegt, die nicht herauswachsen können und so ein Haarnest unter der Haut bilden.
Im Verlauf entstehen Vernarbungen und Entzündungsgewebe, das als Fremdkörpergranulom bezeichnet wird.
Dringen Bakterien in die Fistelgänge ein, können sich Entzündungen, bis hin zu Abszessen entwickeln.
Studien zeigen, dass Patienten mit Steißbeinfisteln oft eine dichte und kräftige Behaarung in der Gesäßregion aufweisen.
Auch das männliche Geschlecht stellt einen Risikofaktor dar, Männer sind 2 bis 3 Mal häufiger betroffen als Frauen.
Steißbeinfisteln treten familiär gehäuft auf. Möglicherweise, weil der Behaarungstypus vererbt wird. Durch längeres Sitzen kann eine Steißbeinfistel verstärkt werden („Jeep´s disease“).
Es gibt außerdem eine Reihe weiterer, möglicher Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, nicht ganz optimale Hygiene oder ein verstärktes Schwitzen.
Bei Rauchern kann es zudem durch die allgemein verschlechterte Wundheilung eher zu Komplikationen bei einer operativen Entfernung der Steißbeinfistel kommen.
Je nach dem Ausmaß der Entzündung und dem Füllungszustand der Fistelhöhle unterscheidet man drei Verlaufsformen der Steißbeinfistel:
Bei der asymptomatischen Steißbeinfistel treten bei den Patienten meist keine Beschwerden auf.
Manchmal fällt lediglich eine kleine Öffnung im Bereich der Gesäßfalte auf, beim Sitzen auf harten Stühlen kann es zu Schmerzen kommen.
Bei dieser akuten Form der Steißbeinfistel haben die Patienten starke Schmerzen. Sie macht sich durch eine gerötete, schmerzhaften Beule in der Steißbeinregion bemerkbar, die sich als Verhärtung tasten lässt.
Die Patienten haben oft nur leichte Schmerzen im Bereich der Steißbeinregion. Die Steißbeinfistel wird nur zufällig durch eine Sekretion bemerkt, die zum Beispiel Blut oder Eiter enthält. Nicht selten findet sich dann eine Verfärbung der Unterwäsche. Die Verkapslung lässt sich manchmal als ein kleiner Knubbel in der Steißbeinregion tasten.
Die Patienten leiden häufig an Schmerzen bei längerem Sitzen. Außerdem sieht oder tastet man Öffnungen in der Pofalte oder einen nicht heilenden „Pickel“.
Manchmal entdecken die Patienten Spuren von Blut oder Eiter in der Unterhose.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung einer Steißbeinfistel:
Früher wurde die Fistel hauptsächlich großflächig operativ umschnitten, diese Methode hat jedoch relativ viele Nachteile.
Sie ist mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden und es dauert häufig Monate bis die Wunde verheilt ist, was mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität einhergehen kann.
Wenn es zu einer Wundheilungsstörung kommt, können lange Nachbehandlungen erforderlich sein.
Die Patienten können meist lange nicht arbeiten gehen. Außerdem muss nach der Operation auf Sport verzichtet werden. Die offene Wunde in der Gesäßfalte kann zu Schamgefühlen und zu einer Beeinträchtigung der Sexualität führen.
Auch die Gefahr eines Rezidivs - d.h. eines Wiederauftretens der Steißbeinfistel - ist mit relativ hoch.
Bei einer Naht in der Mittellinie kann die Wunde durch die Scherkräfte beim Gehen oder auch beim Sitzen schlecht verheilen, sie kann aufplatzen und muss dann ggf. erneut genäht werden.
Es wurde deshalb ein Verfahren entwickelt, bei dem durch eine Verlagerung von Eigengewebe die Naht an die Seite verschoben wird, um die Spannung in den Nähten zu vermindern.
Die Operationsmethode wird als OP nach Karydakis bezeichnet.
Doch auch bei diesem Verschluss der Wunde ist mit einer längeren Wundheilungsphase und den damit verbundenen Einschränkungen zu rechnen.
Bei dieser Methode wird der Fistelgang sondiert und anschließend unter der Haut umschnitten. Der Zugang zum Pilonidalsinus erfolgt meist über den primären Pit. Bei diesem Verfahren entsteht eine Wundhöhle unter der Haut, die oft zumindest teilweise mit Fäden verschlossen werden kann.
Zusätzlich werden die sekundären Pits mit dem sogenannten Pit-Picking entfernt. Dies erfolgt über ein Ausstanzen oder Ausschneiden der Öffnungen.
In den letzten Jahren wurden neue Methoden zur minimal-invasiven, schonenden Behandlung der Steinbeinfistel entwickelt.
Beim Pit-Picking werden die betroffenen Haarwurzeln als Hautzylinder entfernt. Die Fistelgänge werden dann sondiert und nach einer Säuberung von innen mit dem Laser verödet. Die Patienten haben bei dieser Behandlung meist nur eine kurze Ausfallzeit und können bald ihren normalen Alltag wieder aufnehmen.
Die Erfolgsquote liegt bei etwa 60 bis 70%. Die Behandlung kann allerdings leicht wiederholt werden. Sie ist aufgrund der schnellen Erholung und der akzeptablen Erfolgsquote unsere Methode der Wahl.
Damit das Risiko für ein Wiedereinwachsen von Haaren verringert wird, sollte eine Laser- oder IPL-Epilation der Haare in der Gesäßfalte erfolgen. Besonders erfolgreich ist diese Epilation bei dunkleren und dickeren Haaren und einer hellen Haut.
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Ganz viele Menschen haben durch diese Behandlung eine Verbesserung ihrer Lebensqualität erlebt.
Der entscheidende Vorteil der Laserbehandlung ist die schnelle Heilung und geringe Ausfallzeit für den Patienten im Alltag.
Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden. Bereits am nächsten Tag können Sie meist wieder arbeiten gehen und Sport machen. Eine körperliche Schonung ist selten nötig.
Meist ist am Tag der Behandlung nur mit geringen Schmerzen zu rechnen, die mit handelsüblichen Schmerzmitteln gut zu behandeln sind.
Die Heilungsrate liegt bei ca. 60 - 70%. Wenn sich erneut eine Fistel bilden sollte, ist eine Wiederanwendung des Pit-Picking-Verfahrens fast immer möglich.
Aufgrund dieser Vorteile wenden wir dieses Verfahren bei uns in der Praxis an.
Vor der Behandlung sollten Sie die Region der Gesäßfalte rasieren.
Die Gesäßregion wird lokal betäubt. Meist wird eine so genannte Tumeszenz-Anästhesie eingesetzt, bei der ein größeres Volumen einer stark verdünnten örtlichen Betäubung verwendet wird. Dies hat den Vorteil, dass die Umgebung der Fistel während der Laserbehandlung gekühlt wird. Außerdem treten weniger Blutungen auf.
Zu Beginn der Behandlung werden die Pits (die Haarwurzeln sowie die mit Haut ausgekleideten Fisteleinmündungen) entfernt, indem sie als kleine Hautzylinder (mit einem Durchmesser von 4 bis 8 mm) ausgestanzt werden.
Die Fistel wird nun mit einer biegsamen Metallsonde sondiert, anschließend wird der Fistelgang mit einer flexiblen Bürste von abgelagerten Haarfragmenten gesäubert.
Im nächsten Schritt wird die Fistel von innen mittels Laser über eine Glasfasersonde behandelt.
Unter der Abgabe von Lichtenergie wird die Sonde mehrere Male durch den Fistelkanal gezogen, die Fistelkapsel wird verödet und die Fistel zieht sich zusammen.
Die verödeten Fistelauskleidungen werden nun herausgebürstet.
Im Anschluß erfolgt ein Wundverband.
Am Tag nach der OP erfolgt eine Behandlungskontrolle. Dabei wird auch der Verband entfernt.
Für einen Zeitraum von 7 bis 10 Tage nach der Behandlung sollte man eine Wundcreme auftragen.
Meist kann man sich ein bis zwei Tage nach der Behandlung normal bewegen, arbeiten gehen und Sport machen.
Bei leichten Wundschmerzen können Sie bei Bedarf Schmerzmittel wie Ibuprofen einnehmen.
Nach 14 Tagen erfolgt oft eine erneute Kontrolle des Befundes durch Ihren behandelnden Arzt.
Im Normalfall ist die Wundheilung nach ca. 6 Wochen abgeschlossen. Haben Sie nach diesem Zeitraum erneut Schmerzen im Gesäßbereich oder bemerken Sie Absonderungen von Wundflüssigkeiten, sollten Sie einen Kontrolltermin vereinbaren.
Nach der Behandlung sollten die Wundränder regelmäßig auf eingedrungene Haare untersuchen lassen. Dies ist z.B. durch eine vertraute Person oder Ihren Hautarzt möglich. Sichtbare Haare im Bereich der Wundränder sollten mit Hilfe einer Pinzette entfernt werden. Die einwachsenden Haare verursachen nämlich die Steißbeinfistel.
Wir empfehlen deshalb zur Vorbeugung von Rückfällen eine Laser- oder IPL-Epilation alle 4 bis 6 Wochen.